Prinzip Möglichkeitsraum 
Masterthesis 2022, Betreuung: Prof. Dr. Norbert Palz, Prof. Dr. Matthias Noell, Prof. Juliane Zach

Die Zielvorstellung der selbstgestellten Entwurfsaufgabe kann mit den Worten Adolf Arndts in seinen Ausführungen zur »Demokratie als Bauherr« beschrieben werden: Als »Geheimnis des Gleichgewichts, das Gleichgewicht des Menschen in sich selber und das Gleichgewicht mit dem Raum, den er sich durch sein Bauen schafft und in dem er sich als Mensch für sich und als Mensch im Gefüge und als Gemeinschaft darstellen soll. [...] aus politischer Sicht [geht es] mit der Frage nach dem Bauen um die unaufhörliche Aufgabe, Mitmenschlichkeit in dieser Selbstdarstellung wirklich werden zu lassen.«
Was Adolf Arndt zum Gleichgewicht des Menschen mit dem Raum, den er sich durch sein Bauen schafft, beschreibt, betrifft nicht nur den von ihm gemeinten öffentlichen Bau, sondern ebenso den städtebaulichen Komplex, der mit differenziertem Außen- und Innenraum die ganze Spannweite von öffentlich bis privat umfasst.
Ausgehend von der Vielfalt unterschiedlicher Nachbarschaften soll das Projekt neben dem Thema des Wohnens mit vielfältigen Angeboten in den Bereichen Kultur, Freizeit, Bildung und Gewerbe als »Dritter Ort« Aktivator gesellschaftlichen Lebens, ein Ort der vielfältigen Begegnung und Betätigung  werden und als Aufenthalts- und Identifikationsort das Allgemeine mit dem Besonderen verbinden. Mit diesem Projekt soll kein Social Engineering seitens der  Architektin versucht, sondern ausdrücklich verschiedene Formen von Gemeinschaft ermöglicht werden. Das Konzept zielt weniger auf die Bedienung eines konkreten Raumprogramms ab, als vielmehr auf die Bereitstellung veränderlicher (räumlicher) Möglichkeiten. Das betrifft auch die Wohnformen, für die hier ein struktureller Rahmen angelegt ist.



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